Die Zahl der Raucher*innen in Deutschland ist innerhalb der letzten beiden Jahre deutlich angestiegen. Ende 2021 lag die Raucherquote bei rund 31 Prozent. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland damit schlecht ab. Am Beispiel von Großbritannien (Raucherquote: 15 Prozent) lassen sich notwendige Maßnahmen erkennen, die der deutschen Gesundheitspolitik als Vorlage dienen könnten. Die britische Regierung setzt zur Aufklärung der Raucher*innen verstärkt auf schadensminimierende Alternativen wie die E-Zigarette. Mit großem Erfolg!
Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert sieht aufgrund der hohen Zahl der durch Tabakkonsum verursachten Todesfälle akuten Handlungsbedarf. Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland etwa 85.000 Menschen infolge des Rauchens an Krebs und rund 127.000 Menschen starben an den gesundheitlichen Folgen des Rauchens.
Neue Daten zeigen: Ein weiterer Anstieg dieser alarmierenden Zahlen ist sehr wahrscheinlich. Bereits 2019 lag die Raucherquote in Deutschland bei rund 27 Prozent, Ende 2021 sogar bei rund 31 Prozent.
Großbritannien setzt auf Harm Reduction
Für die deutsche Gesundheitspolitik lohnt sich der Blick ins britische Königreich. In Großbritannien ist die Raucherquote innerhalb weniger Jahre auf rund 14 Prozent gefallen. Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hat die Priorisierung des Themas Harm Reduction durch die britische Regierung.
Bereits 2015 hat die britische Regierungsorganisation Public Health England das Schadenspotenzial von E-Zigaretten auf 95 Prozent geringer im Vergleich zur Tabakzigarette definiert. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, sei bei E-Zigarettennutzern sogar um 99,5 Prozent geringer als bei Tabakrauchern. Diese Daten wurden in weiteren Veröffentlichungen der letzten Jahre bestätigt.
Breit angelegte staatliche Aufklärungskampagnen zur verminderten Schädlichkeit des Dampfens im Vergleich zum Rauchen und regionale Tabakstopp-Projekte mit kostenlosen E-Zigaretten für Raucher*innen haben einen relevanten Anteil an der Reduktion der britischen Raucherquote von 20 Prozent (2010) auf 14 Prozent (2019).
Einschätzung Dustin Dahlmann, Vorsitzender BfTG: „Jahrelang stagnierte die Raucherquote in Deutschland auf einem viel zu hohen Niveau. Jetzt sind die Zahlen sogar gestiegen. Es wird dringend Zeit für ein Umdenken in der deutschen Gesundheitspolitik. Das Beispiel Großbritannien zeigt, welche Erfolge mit schadensreduzierten Produkten wie der E-Zigarette möglich sind.“
PM/Bündnis für Tabakfreien Genuss e.V.